Trotz eines Demonstrationsverbots sind nach Polizeiangaben bis zu 2000 Menschen in Wien gegen die Corona-Maßnahmen der österreichischen Regierung auf die Straße gegangen. Sie versammelten sich am Samstag unter anderem vor der Karlskirche zu einem „Spaziergang“ und forderten den Rücktritt von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).
Die Polizei erstattete nach eigenen Angaben mehrere hundert Anzeigen, weil Teilnehmer die vorgeschriebenen Mindestabstände nicht einhielten oder sich weigerten, eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen. Die Behörden hatten sechs für das Wochenende angemeldete Corona-Kundgebungen verboten, nachdem es in der Vergangenheit bei Protesten immer wieder zu massiven Verstößen gegen die Corona-Regeln gekommen war.
Die österreichischen Behörden gaben am Samstag mehr als 1400 neue Infektionsfälle in dem 8,9 Millionen Einwohner zählenden Land bekannt. Im Bundesland Tirol hat sich die offenbar ansteckendere südafrikanische Corona-Variante ausgebreitet. Deutschland führte daher am Sonntag Grenzkontrollen zu Tirol ein.
Österreich hatte am Montag seinen strikten Corona-Lockdown gelockert. Geschäfte, Friseursalons und Kosmetikstudios durften wieder öffnen – allerdings unter verschärften Abstandsregeln.