EU-Kommission will weitere Produktionsengpässe bei Impfstoff verhindern

Impfstoff-Produktion
Impfstoff-Produktion

Die EU-Kommission will weitere Produktionsengpässe bei den für Deutschland und die anderen Mitgliedstaaten bestellten Corona-Impfstoffen verhindern. Die Impfstoffproduktion sei ein komplexer Prozess und erfordere eine Reihe von Inhaltsstoffen, sagte ein Sprecher am Freitag in Brüssel. Die Behörde behalte deshalb die Frage reibungslos funktionierender Lieferketten „genau im Auge“. Eine eigens gegründete Taskforce solle in Zusammenarbeit mit der Industrie „mögliche Engpässe“ verhindern.

Die EU-Kommission, die den Impfstoff-Einkauf für die Mitgliedstaaten organisiert hat, sieht sich derzeit wegen Produktionsproblemen der Hersteller und Lieferverzögerungen massiver Kritik ausgesetzt. Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte in einem Interview mit mehreren Zeitungen am Donnerstag eingeräumt, dass die Behörde das Problem der Massenproduktion unterschätzt habe und möglicherweise überzogene Erwartungen geweckt habe.

Der Kommissionssprecher betonte aber am Freitag, dass die Behörde die sechs Hersteller, mit denen sie vergangenes Jahr Verträge geschlossen hat, „insbesondere auf Basis (…) ihrer Kapazität zur Produktion des Impfstoffs“ ausgewählt habe. Ein industrieller Prozess könne aber „immer im geringeren oder größeren Maße durch unvorhergesehene Elemente beeinträchtigt werden“. 

Von der Leyen schloss deshalb auch neue Engpässe nicht aus. „Es wird sicher immer wieder passieren, dass Werke kurzzeitig weniger liefern können“, sagte sie laut „Süddeutscher Zeitung“. „Und wir müssen auch immer darauf vorbereitet sein, dass es in unseren weltumspannenden Lieferketten zu Engpässen bei Rohstoffen für die Vakzine kommt. Dieses Problem sollten wir nicht unterschätzen.“

Die Behörde tue nun „alles, was in unsere Macht steht“, um die angestrebte Lieferung von 300 Millionen Dosen im zweiten Quartal sicherzustellen, sagte der Sprecher weiter. Dazu sei die Taskforce unter Industriekommissar Thierry Breton gegründet worden. Ihre Aufgabe sei es, „in engem Kontakt mit den Herstellern“ Lösungen bei Probleme zu finden und eine mögliche Anpassung ihrer Impfstoffe an neue Corona-Varianten vorzubereiten.

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