EU-Ratspräsident Charles Michel geht von einer weiterhin angespannten Lage beim Impfen gegen das Coronavirus aus. „Wir müssen eine ehrliche Sprache sprechen“, sagte Michel am Donnerstag nach einer Videokonferenz der EU-Staats- und Regierungschefs. „Die aktuelle Situation ist schwierig (…), die nächsten Wochen werden schwierig bleiben“.
Nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sind bislang 29 Millionen Impfstoffdosen in den EU-Ländern verabreicht worden. „Das entspricht rund 6,4 Prozent der Bevölkerung.“ Sie gehe davon aus, dass die Zahl der ausgelieferten Impfstoffdosen am Ende dieser Woche 50 Millionen erreiche.
Beide EU-Chefs betonten die Risiken und gebotene Vorsicht angesichts neuer Varianten des Coronavirus. Laut von der Leyen ist die als ansteckender geltende britische Virusvariante mittlerweile in allen EU-Ländern bis auf einem nachgewiesen worden. Auch die südafrikanische und die brasilianischen Mutationen zirkulieren demnach bereits in Europa.
„Wir müssen unsere Strategie konstant anpassen“, sagte Michel. Zentral sei dabei die systematische genetische Analyse positiver Corona-Tests und Unterstützung für Impfstoffhersteller, um zu gewährleisten, dass die Mittel auch gegen mutierte Virusvarianten wirken.