Europäische Staaten fordern Iran im Atom-Streit zu „Einstellung von Aktivitäten“ auf

Symbolbild: Uranwerk
Symbolbild: Uranwerk

Nach dem erneuten Verstoß gegen das internationale Atomabkommen haben Deutschland, Frankreich und Großbritannien den Iran zur „unverzüglichen Einstellung der Aktivitäten“ aufgefordert. Teheran untergrabe „durch die eskalierende Ausweitung seiner Verstöße“ die Chance, mit neuen diplomatischen Anstrengungen die Ziele des Abkommens „vollständig zu verwirklichen“, erklärten die drei Mitunterzeichner des 2015 geschlossenen Vertrages am Freitag. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass der Iran mit der Produktion von Uranmetall begonnen habe.

Nach Angaben Teherans soll das Uranmetall als Brennstoff für den iranischen Forschungsreaktor eingesetzt werden, doch kann es auch der Herstellung von Atomwaffen dienen. In dem Abkommen von 2015 hatte sich das Land verpflichtet, 15 Jahre lang auf die Produktion oder den Erwerb von Plutonium- oder Uranmetall zu verzichten.

Das Abkommen soll den Iran am Bau von Atomwaffen hindern, im Gegenzug wurden die internationalen und nationalen Sanktionen gegen das Land aufgehoben. Allerdings waren die USA 2018 unter ihrem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig aus dem Abkommen ausgestiegen, hatten Wirtschaftssanktionen wiedereingeführt und weiter verschärft.

Im Gegenzug zieht sich Teheran seit einiger Zeit ebenfalls schrittweise aus der internationalen Vereinbarung zurück. Trumps Nachfolger Joe Biden hat grundsätzlich Bereitschaft signalisiert, die USA dem Atomabkommen wieder beitreten zu lassen, doch sind sich Washington und Teheran uneins, wer den ersten Schritt machen und unter welchen Bedingungen dies geschehen soll.

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