Ex-Chef von Wirecard bleibt in Untersuchungshaft

Markus Braun - Bild: Wirecard
Markus Braun - Bild: Wirecard

Der frühere Chef des insolventen Zahlungsdienstleisters Wirecard, Markus Braun, bleibt laut einem „Handelsblatt“-Bericht in Untersuchungshaft. Das habe das Oberlandesgericht München im Rahmen einer Haftprüfung entschieden, berichtete die Zeitung am Freitag unter Berufung auf informierte Kreise. Demnach wollte das Gericht dies weder bestätigen noch dementieren. Braun wird des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, der Untreue und der Marktmanipulation beschuldigt.

Eine Haftprüfung ist gesetzlich vorgesehen, wenn jemand sechs Monate lang in Untersuchungshaft war. Braun sitzt seit dem 22. Juli 2020 in der Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen ein. Brauns Anwälte bestreiten die Vorwürfe gegen Braun, seine Presseanwältin wollte die Gerichtsentscheidung laut „Handelsblatt“ nicht kommentieren.

Wirecard hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet. Der Zahlungsdienstleister soll jahrelang seine Bilanzen gefälscht haben. Insgesamt 1,9 Milliarden Euro, die auf Treuhandkonten in Asien liegen sollten, sind nicht auffindbar.

Die Staatsanwaltschaft verdächtigt Braun, einer der Hauptverantwortlichen für „gewerbsmäßigen Bandenbetrug“ zu sein, bei dem die Wirecard-Chefetage über Jahre Scheingeschäfte in Milliardenhöhe verbucht haben soll, um das Unternehmen über Wasser zu halten und Kredite zu erschwindeln.

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