Fast 20 Jahre am Hindukusch im Einsatz – Rückblick auf die Afghanistan-Missionen von Nato und Bundeswehr

Bundeswehrsoldaten in der Ausbildung - Bild: Bundeswehr/Torsten Kraatz
Bundeswehrsoldaten in der Ausbildung - Bild: Bundeswehr/Torsten Kraatz

Die Nato ist seit fast 20 Jahren in Afghanistan im Einsatz – und mit ihr die Bundeswehr. Das derzeitige Mandat der Bundeswehr endet zwar am 31. März, aber ein Ende der Mission zu diesem Zeitpunkt ist mehr als fraglich. Am Donnerstag beraten die Nato-Verteidigungsminister in Brüssel über die Fortsetzung der Afghanistan-Mission „Resolute Support“. Ein Rückblick auf den Einsatz in Afghanistan und dessen Entwicklung:

2001

Mit großer Mehrheit beschließt der Bundestag im Dezember das erste Mandat für die deutsche Beteiligung an der internationalen Schutztruppe für Afghanistan (Isaf). 

2003 

Der UN-Sicherheitsrat beschließt eine Ausweitung des Isaf-Mandats über Kabul hinaus. Der Bundestag entscheidet, Bundeswehrsoldaten in der nördlichen Region Kundus einzusetzen. 2006 übernimmt Deutschland das Kommando über die Isaf-Truppen in den neun Provinzen im Norden des Landes.

2009

Auf Anordnung des deutschen Oberst Georg Klein bombardieren im September US-Kampfflugzeuge zwei von den Taliban entführte Tanklastwagen. Mehr als hundert Menschen werden getötet, darunter zahlreiche Zivilisten.

2011 

Die afghanischen Sicherheitskräfte übernehmen die Sicherheitsverantwortung über die Stadt Masar-i-Scharif, in der sich das größte Feldlager der Bundeswehr befindet. 

2013 

Die Bundeswehr übergibt im Oktober ihr Feldlager in Kundus an die afghanischen Sicherheitskräfte. 

2014 

Nach 13 Jahren endet im Dezember der internationale Kampfeinsatz in Afghanistan. Zur Beratung und Ausbildung der einheimischen Streitkräfte bleiben aber tausende ausländische Soldaten im Rahmen der Mission „Resolute Support“ im Land. Der Bundestag beschließt das Mandat für die Beteiligung an der Folgemission mit zunächst bis zu 850 Bundeswehrsoldaten.

2018

Die Nato und ihre Partnerstaaten in Afghanistan verpflichten sich, die Mission „Resolute Support“ bis zu einer Verbesserung der Lage in dem Krisenstaat fortzuführen.

Februar 2020

Nach Verhandlungen mit den radikalislamischen Taliban sagen die USA einen vollständigen Abzug ihrer Truppen bis Mitte 2021 zu, im Gegenzug geben die Taliban Sicherheitsgarantien ab.

November 2020

Die US-Regierung von Präsident Donald Trump kündigt an, von den rund 4500 Soldaten in Afghanistan 2500 abzuziehen. Die Ankündigung wird bis Januar umgesetzt.

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