Finnland wird seine Corona-Maßnahmen wegen steigender Infektionszahlen drastisch verschärfen. Bars und Restaurants müssten ab dem 8. März für drei Wochen schließen, teilte die Regierung am Donnerstag mit. Zudem müssten Schüler der Sekundarstufe von zu Hause aus unterrichtet werden und die Kontakte in den am stärksten betroffenen Gebieten auf sechs Menschen begrenzt werden.
„Wenn wir zu lange warten, wird die Lage so schlimm, dass es zu spät sein wird, um die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen“, sagte Ministerpräsidentin Sanna Marin vor Journalisten in Helsinki. Die britische Virus-Variante habe „die Situation schnell verschlimmert“.
Das nordeuropäische Land ist dank eines effizienten Test- und Nachverfolgungssystems bisher vergleichsweise glimpflich durch die Pandemie gekommen. Nach einem Teil-Lockdown vor einem Jahr waren die Beschränkungen zum Ende des Frühjahrs schrittweise aufgehoben worden. Geschäfte und Schulen waren seitdem wieder offen und es galten nur wenige Einschränkungen.
Mitte Februar stiegen die Fallzahlen jedoch insbesondere wegen der britischen Virus-Variante stark an: Binnen einer Woche stieg die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner von 46 auf 62. Von insgesamt mehr als 55.000 Infektionen gehen inzwischen 690 auf die neuen Virus-Mutanten zurück, 660 davon auf die britische Variante.