GEW-Chefin Tepe kritisiert unterschiedliche Pläne der Länder für Schulöffnungen

Marlis Tepe - Bild: Ziko van Dijk, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Marlis Tepe - Bild: Ziko van Dijk, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Marlis Tepe, hat das unterschiedliche Vorgehen der Länder bei der Schulöffnung kritisiert. „Die Situation ist für Schüler, Lehrkräfte und Eltern ohnehin extrem schwierig“, sagte Tepe der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe). Mit Blick auf erste mögliche Schulöffnungen an diesem Montag warnte sie, Alleingänge einzelner Länder könnten „für viel Frustration in der Bevölkerung“ sorgen. „Ein solches Vorgehen ist schädlich.“ 

Stattdessen brauche es „eine einheitliche Linie der Länder und dann regionales Vorgehen nach den gleichen Kriterien, um die Akzeptanz aller Betroffenen wiederherzustellen“ sagte Tepe der Zeitung. Die Bundesländer verfolgen bei der Öffnung der Schulen derzeit teils unterschiedliche Strategien. 

Wegen der durch die Corona-Pandemie entstandenen Lernrückstände forderten mehrere Bundespolitiker der „Bild“-Zeitung (Montagsausgabe) zufolge Lehrer zu Arbeit an Samstagen und in den Ferien auf. Der familienpolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Marcus Weinberg, sagte der Zeitung, „durch Ferienakademien oder Wochenendseminare könnten im Frühjahr und Frühsommer Lernrückstände durch zusätzliche Angebote aufgeholt werden.“ Die Kultusminister müssten „unverzüglich einen coronabedingten Sonderbildungsrat“ einrichten. 

Der Bundesvorsitzende der Schüler-Union, Finn Wandhoff (20) sagte zu „Bild“, die Kultusminister sollten „Lehrer, die sich einer guten Unterrichtsdurchführung während Corona verschließen, daran erinnern, dass Lehrer in unserem Staat sehr hoch besoldet werden und berufliche Sicherheit genießen – anders als viele andere.“ Nachhilfe-Unterricht und Zusatzstunden an Samstagen und in den Ferien „müssten da machbar sein.“ 

Nach Berechnungen des ehemaligen Präsidenten des Deutschen Lehrerverbands, Josef Kraus, habe jeder Schüler wegen des Lockdowns mittlerweile im Durchschnitt mehr als 500 Stunden Präsenzunterricht verpasst, schrieb die Zeitung. „Die Kultusminister sollten für das Sommerhalbjahr Samstagsunterricht festlegen und die Prüfungen 2021 ganz an das Ende des Schuljahres oder in die ersten Tage der Sommerferien verschieben“, sagte Kraus der Zeitung.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) äußerte sich skeptisch: Es sei „zu früh, sich über verbindlichen Samstagsunterricht an allen Schulen Gedanken zu machen“, sagte sie der „Bild“-Zeitung. 

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