Große Mehrheit der Eltern aus finanziellen Gründen auf Kitaplatz angewiesen

Symbolbild: Kinder in einer Kindertagesstätte
Symbolbild: Kinder in einer Kindertagesstätte

Eine große Mehrheit der Eltern in Deutschland ist schon aus finanziellen Gründen auf einen Kitaplatz für ihre Kinder angewiesen. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage der Bertelsmann-Stiftung hervor. Demnach benötigen 70 Prozent die Betreuung, weil sie Geld verdienen müssen. 22 Prozent gaben an, sie hätten sonst Angst, ihre Arbeit zu verlieren. In Ostdeutschland und unter Alleinerziehenden war diese Sorge besonders ausgeprägt.

Zugleich waren nahezu alle Eltern überzeugt, dass der Besuch einer Kita auch für die Entwicklung ihrer Kinder gut sei. Die Quote lag bei 94 Prozent, wie die Stiftung in Gütersloh erklärte. Der Nachwuchs lerne dort andere Kinder kennen und entdecke Neues.

Aus Sicht der Eltern ist demnach eine enge Einbindung in die Arbeit und den Alltag der Kita entscheidend. Mütter und Väter wollten über die pädagogische Arbeit informiert sein, fasste die Stiftung weitere Ergebnisse der Befragung zusammen. Einblicke in den Kitaalltag und die Aktivitäten förderten das Vertrauen in die Fachkräfte. Kitas dürften keine „Blackbox“ für Eltern sein.

Die Stiftung selbst kritisierte eine mangelhafte Versorgung mit Kitaplätzen und qualifiziertem Fachpersonal. Bundesweit klaffe „eine Lücke zwischen dem Bedarf der Eltern und der tatsächlichen Betreuungsquote“, erklärte sie. „Der Bildungsauftrag kann von den Kitas mangels Personal häufig nicht ausreichend erfüllt werden“.

Sie verwies auf Daten aus ihrem eigenen jährlichen Monitoring des frühkindlichen Bildungssystems. Demnach ist knapp ein Drittel der unter Dreijährigen in Deutschland in der Tagesbetreuung. Jedoch bräuchte eigentlich etwa die Hälfte der Eltern einen Kitaplatz.

Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentative Befragung von etwa 8850 Eltern in Zusammenarbeit mit dem Institut Infratest dimap. Dazu kam eine sogenannte qualitative Studie zur Qualität der Betreuung, bei der etwa 70 Eltern in Gruppen diskutierten.

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