Die Grünen befürworten das geplante Verbot von Kurzstreckenflügen in Frankreich. „Die Bundesregierung sollte das als Ansporn begreifen und eine neue Bahnoffensive vorantreiben“, sagte der Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Nach den Plänen der Regierung in Paris sollen von Sommer an Flüge gestrichen werden, sofern das Ziel auch innerhalb von zweieinhalb Stunden mit dem Zug erreicht werden kann.
Ziel der Grünen sei es, Kurzstreckenflüge auch in Deutschland bis 2035 „weitestgehend obsolet“ zu machen, sagte Hofreiter. „Damit das klappen kann, muss die Bahn die Verlagerung von Kurzstreckenflügen in ihre Unternehmensziele aufnehmen und im Wettbewerb mit dem Luftverkehr gestärkt werden“. Der Grünen-Fraktionschef nannte als konkrete Maßnahmen eine Ausweitung der Nachtzugverbindungen „und ein Streichen der umweltschädlichen Subventionen im Flugverkehr“.
Das geplante Verbot von Kurzstreckenflügen ist Teil eines Gesetzespakets zum Klimaschutz, das das französische Kabinett am Mittwoch auf den Weg gebracht hatte. Die insgesamt 69 Gesetzesvorschläge sind das Ergebnis eines Bürgerkonvents für das Klima, den Präsident Emmanuel Macron ins Leben gerufen hatte.
Das Pariser Parlament soll sich ab März mit den Vorschlägen befassen. Eine Verabschiedung ist bis Ende September vorgesehen. Frankreich hat sich verpflichtet, seinen Treibhausgasausstoß bis 2030 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken.