Ein heftiges Erdbeben hat im Südpazifik einen Mini-Tsunami ausgelöst. Das Erdbebenzentrum der Fidschi-Inseln berichtete am Donnerstag (Ortszeit) von Flutwellen mit einer Höhe von 30 Zentimetern; der Tsunami-Alarm wurde wenig später aber zurückgenommen. Auch Australien und Neuseeland hatten zunächst von einem möglichen Tsunami gesprochen, die Bewohner einiger Küstengebiete wurden zur Vorsicht aufgerufen. Später erklärten beide Staaten, dass keine Gefahr bestehe. Berichte über Verletzte oder Sachschäden gab es nicht.
Nach Angaben der US-Erdbebenwarte ereignete sich das Beben der Stärke 7,7 am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit). Das Epizentrum lag demnach rund 415 Kilometer östlich von Neukaledonien und hatte eine Tiefe von zehn Kilometern.
Die neuseeländische Katastrophenschutzbehörde forderte die Menschen zunächst auf, sich von Uferzonen fernzuhalten. Zu erwarten seien „starke und ungewöhnliche Strömungen“ sowie „unvorhersehbare Wellengänge“ an der Küste. Die Bewohner des nördlichen Teils der neuseeländischen Nordinsel, der östlich von Auckland gelegenen Insel Great Barrier Island sowie einem Küstenstreifen im Osten des Landes wurden aufgefordert, nicht ins Wasser zu gehen sowie Strände, Häfen, Flüsse und andere Ufergebiete zu meiden.
Ein offizieller Tsunami-Alarm wurde in Neuseeland allerdings bewusst nicht ausgerufen. „Es gibt keine Gefahr an Land, also haben wir keinen Alarm ausgelöst“, sagte Katastrophenschutz-Chef Roger Ball im Radio. „Alle Welt früh um vier oder fünf mit einem Handy-Alarm aufzuschrecken, haben wir als unangemessen empfunden.“
In Australien rief das Wetteramt vor allem die Bewohner der Lord-Howe-Insel, die rund 550 Kilometer östlich vom australischen Festland liegt, zur Vorsicht auf. Es gebe aber keinen Grund für Evakuierungen.
Im sogenannten Pazifischen Feuerring stoßen mehrere tektonische Platten aufeinander, wodurch sich häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen. Im Jahr 2018 hatte ein Erdbeben der Stärke 7,5 einen Tsunami auf der indonesischen Insel Sulawesi ausgelöst. Mehr als 4300 Menschen starben oder gelten als vermisst. Die Region war auch von dem verheerenden Tsunami Ende 2004 betroffen, durch den insgesamt 220.000 Menschen ums Leben gekommen waren.