Indischer Impfstoffproduzent mahnt Ausland zur Geduld

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Der weltgrößte Impfstoffproduzent aus Indien hat andere Länder zur Geduld bei den Corona-Impfstofflieferungen gemahnt und angegeben, zur Bevorzugung des heimischen Marktes aufgefordert worden zu sein. „Liebe Länder und Regierungen, während ihr auf Covishield-Lieferungen wartet, bitte ich euch demütig um Geduld“, schrieb der Chef des Serum Institute of India, Adar Poonawalla, im Onlinedienst Twitter. Sein Unternehmen habe die Anweisung erhalten, „den riesigen Bedarf Indiens vorzuziehen und den Bedarf des Rests der Welt dazu ins Verhältnis zu setzen. Wir geben unser Bestes.“

Das Serum Institute mit Sitz in Pune im Westen Indiens produziert hunderte Millionen Dosen des Impfstoffs Covishield des britisch-schwedischen Pharmaunternehmens Astrazeneca. Viele vor allem ärmere Länder sind auf die Lieferungen angewiesen. Das Serum Institute will unter anderem 200 Millionen Impfstoffdosen an die internationale Covax-Initiative für eine faire weltweite Verteilung  von Corona-Impfstoffen liefern.

Poonawalla äußerte sich nicht dazu, von wem die Anordnung zur Bevorzugung Indiens kommt oder ob die Anweisung neu ist.

Das indische Impfprogramm liegt bislang weit hinter dem Zeitplan. Obwohl bis Juli 300 Millionen Menschen geimpft werden sollen, wurden bisher nur rund elf Millionen Spritzen verabreicht. Das Problem liegt jedoch offenbar weniger an fehlendem Impfstoff als an einer geringen Impfbereitschaft in der Bevölkerung.

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