Integrationsbeauftragte fordert ein Jahr nach Hanau Zivilcourage gegen Rassismus

Annette Widmann-Mauz - Bild: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons
Annette Widmann-Mauz - Bild: Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Zum Jahrestag des Anschlags in Hanau mit neun Toten hat Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz (CDU) zu Zivilcourage im Kampf gegen rassistisch motivierte Gewalt aufgerufen. Jede und jeder Einzelne sei „gefragt, klare Haltung zu zeigen und die Stimme gegen Hass und Gewalt zu erheben“, erklärte Widmann-Mauz am Mittwoch. „Die rassistischen Morde von Hanau verpflichten uns alle, mehr zu tun.“

Die Bundesregierung treibe den Kampf gegen Rassismus mit konkreten Maßnahmen von der Prävention über die Strafverfolgung bis hin zur Hilfe und Beratung für Betroffene voran, erklärte Widmann-Mauz. Gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung fördert die Staatsministerin die Initiative #MeineStimmeGegenHass der Deutschlandstiftung, die auf diese Weise auch Erinnerungsarbeit für die Opfer von rechtsextremer Gewalt leisten will.

Anlässlich des Hanau-Jahrestages hat die Stiftung eine neue Kampagne aufgelegt. Die Initiative fordert Menschen bundesweit mit Plakaten und Anzeigen sowie einem Fernseh-Spot dazu auf, sich gegen rechtsextreme und rassistische Hetze zu stellen. 

Unterstützt wird die Kampagne nach Angaben der Stiftung von mehr als 50 Prominenten, darunter Schauspielerin Iris Berben, Sänger Max Raabe und der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster.

Der Vorsitzende des Stiftungsrates der Deutschlandstiftung Integration, Christian Wulff, verwies darauf, dass der Täter von Hanau eine „zutiefst rassistische Gesinnung“ gezeigt und „seinen Hass mit tödlicher Gewalt ausgeübt“ habe. Zuvor habe er seine Radikalisierung im Internet ausgelebt. „Wir müssen in der reellen wie in der digitalen Welt gegen diesen Hass entschlossen vorgehen“, forderte der frühere Bundespräsident. „Den Nährboden solcher Ideologien müssen wir alle zusammen trockenlegen.“

Am 19. Februar vergangenen Jahres hatte ein 43 Jahre alter Deutscher in zwei Bars im hessischen Hanau neun Menschen mit ausländischen Wurzeln gezielt getötet. Die Bundesanwaltschaft attestierte dem Täter eine zutiefst rassistische Gesinnung. Für den ersten Jahrestag ist in Hanau eine Gedenkfeier mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geplant.

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