Israel und Ägypten haben den Bau einer neuen Gas-Pipeline vereinbart. Die zwischen dem israelischen Energieminister Yuval Steinitz und seinem ägyptischen Kollegen Tarek al-Molla am Sonntag erzielte Vereinbarung sieht vor, dass die neue Pipeline Gas vom Leviathan-Feld im Mittelmeer zu ägyptischen Gasverflüssigungsanlagen transportiert, wie ein Mitarbeiter der israelischen Regierung sagte. Dadurch solle der Export von Flüssiggas nach Europa gesteigert werden.
Die Vereinbarung wurde während eines Besuchs al-Mollas in Israel getroffen, bei dem er auch mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammengetroffen war. Das Leviathan-Gasfeld war im Jahr 2010 rund 130 westlich der israelischen Hafenstadt Haifa entdeckt worden.
Das israelische Unternehmen Delek und sein US-Partner Noble Energy hatten im Februar 2018 ein Abkommen mit der ägyptischen Firma Dolphinus zur Lieferung von Gas aus Leviathan und dem kleineren Tamar-Feld geschlossen. Demnach sollen in einem Zeitraum von zehn Jahren 64 Milliarden Kubikmeter Gas geliefert werden.
Diese Lieferungen begannen im Januar 2020. Gepumpt wurde das Gas bislang durch die Pipeline EMG, welche die israelische Stadt Aschkelon mit der ägyptischen Stadt Al-Arich auf der Sinai-Halbinsel verbindet. Ob die jetzt geplante neue Pipeline an die EMG-Röhre angekoppelt werden oder Leviathan direkt mit Ägypten verbinden soll, blieb zunächst unklar.
Ägypten unterhält seit vier Jahrzehnten diplomatische Beziehungen zu Israel. Es war 1979 das erste arabische Land, das einen Friedensvertrag mit Ägypten unterzeichnete, 1994 folgte Jordanien. In den vergangenen vier Monaten normalisierten vier weitere arabische Staaten ihre Beziehungen zu Israel. Dies sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, der Sudan und Marokko.