Japans Chef-Organisator von Olympia vor seinem Rücktritt

Yoshiro Mori (li.) mit Shinzo Abe (re.) - Bild: 内閣官房内閣広報室, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons
Yoshiro Mori (li.) mit Shinzo Abe (re.) - Bild: 内閣官房内閣広報室, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Der wegen seiner abfälligen Äußerungen über Frauen zunehmend unter Druck geratene Cheforganisator der Olympischen Sommerspiele in Tokio, Yoshiro Mori, will offenbar nun doch zurücktreten. Wie mehrere japanische Medien am Donnerstag berichteten, will der 83-Jährige seinen Rücktritt am Freitag bei einem Treffen seines Organisationskomitees verkünden. Nachfolger soll demnach der 84-jährige Bürgermeister des Olympischen Dorfs und ehemalige Fußball-Nationalspieler Saburo Kawabuchi werden.

Mori soll Mitgliedern des Japanischen Olympischen Komitees (JOC) gesagt haben, Frauen würden Vorstandssitzungen in die Länge ziehen, weil sie zu viel redeten. Nach heftigen Protesten entschuldigte sich der für seine verbalen Fehltritte bekannte ehemalige Ministerpräsident am vergangenen Donnerstag auf einer Pressekonferenz, lehnte einen Rücktritt aber zunächst ab. 

Sein Auftritt vor den Medien heizte die Empörung jedoch weiter an, und die Rufe nach seiner Demission nahmen zu. Am Mittwoch erklärte Tokios Gouverneurin Yuriko Koike dann, dass sie an einem für diesen Monat geplanten Treffen zur Vorbereitung der Spiele unter anderem mit Mori und IOC-Präsident Thomas Bach nicht teilnehmen werde. 

Auch Toyota als einer der Hauptsponsoren der Spiele distanzierte sich von Moris Äußerungen. Nach Informationen des Rundfunksenders NHK traf sich der 83-Jährige am Donnerstag mit Kawabuchi und bot ihm seine Nachfolge an. 

Der Wirbel kommt für das JOC zur Unzeit. Knapp ein halbes Jahr vor ihrem geplanten Beginn gilt in mehreren Regionen des Landes, darunter auch im Großraum Tokio, weiterhin der Corona-Ausnahmezustand, und 80 Prozent der Bevölkerung lehnen die Austragung der Spiele in diesem Jahr ab.

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