Karliczek will Aktionsplan gegen pandemiebedingte Lernrückstände auflegen

Anja Karliczek - Bild: CDU/Rauß Fotografie
Anja Karliczek - Bild: CDU/Rauß Fotografie

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat einen Aktionsplan zur Schließung von im Lockdown entstandenen Bildungslücken bei Schülern angekündigt. Nach der Pandemie werde das Schulsystem vor der „riesigen Herausforderung stehen, Bildungsdefizite abzubauen“, sagte Karliczek der „Welt am Sonntag“. Es müsse damit gerechnet werden, dass sich in der Pandemie die Lernzeit der Schüler verringert habe, insbesondere bei leistungsschwächeren Kindern und Jugendlichen. 

„Das wird sich vermutlich auch in Lernrückständen niederschlagen“, sagte Karliczek der Zeitung. Mit der Präsidentin der Kultusministerkonferenz sei sie über einen gemeinschaftlichen Aktionsplan im Gespräch. Für den schulischen Bereich seien zwar die Länder verantwortlich, sie wolle aber Unterstützung anbieten.

Die letzten internationalen Vergleichsstudien fielen laut Karliczek alle eher durchschnittlich aus. Vor diesem Hintergrund müsse Deutschland aufpassen, „dass durch die Pandemie das Bildungsniveau mittelfristig nicht insgesamt sinkt“, sagte die Ministerin. „Es muss eine Aufholstrategie entwickelt werden.“ 

OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher sagte der Zeitung, Chancengerechtigkeit sei in Deutschland auch ohne Corona schon eine große Herausforderung. Die Pandemie habe das deutlich verschärft: „Wir gehen davon aus, dass die Spreizung zwischen bildungsnahen und bildungsfernen Kindern eines Jahrgangs nach dem Lockdown mindestens ein halbes effektives Schuljahr betragen wird.“

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