Kassenärztliche Vereinigung fordert Corona-Impfungen in Praxen spätestens ab April

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Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) fordert, mit flächendeckenden Impfungen gegen das Coronavirus in Arztpraxen spätestens ab April zu beginnen. Schon im März könnten die Kapazitäten der Impfzentren nicht mehr ausreichen, um alle verfügbaren Dosen gegen Covid-19 zu verimpfen, teilte die KBV am Freitag mit. Basis für die Berechnung ist eine Modellierung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung zur nationalen Impfkampagne.

Würde nicht im April mit den Impfungen in den Praxen begonnen, entstehe ab Mai eine Impflücke von wöchentlich mindestens drei Millionen unverimpften Dosen, die bis Juli auf etwa siebeneinhalb Millionen Dosen pro Woche wachsen könne. Durch die zusätzliche Verfügbarkeit des Astrazeneca-Impfstoffs könne nach Angaben der Bundesregierung bis zum 21. September von einer wöchentlichen Impfstoffverfügbarkeit von bis zu 9,7 Millionen Dosen ausgegangen werden. Die Kapazität der derzeit rund 400 Impfzentren werde aktuell auf 1,4 Millionen Impfungen pro Woche geschätzt.

Selbst wenn diese um 50 Prozent auf 2,1 Millionen Impfungen erhöht werden könne, würde die Durchimpfung der Bevölkerung etwa 450 Tage in Anspruch nehmen und wäre somit nicht bis Ende September zu schaffen. Nach bisherigem Stand könnten laut KBV ab Ende März mindestens 40.000 Arztpraxen zusätzlich benötigt werden, um den verfügbaren Impfstoff schnellstmöglich zu verimpfen. 

Bis zu 75.000 der insgesamt 102.000 Arztpraxen könnten sich nach Einschätzung der KBV an der Impfkampagne beteiligen, wenn die dafür notwendigen Voraussetzungen geschaffen sind. Ohne die zügige Einbindung der niedergelassenen Ärzte werde die Impfkampagne „schon bald in einem gigantischen Stau nicht verabreichter, aber dringend benötigter Impfdosen stecken bleiben“, warnte der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen.

Wenn die Ärzte rechtzeitig in die Kampagne einbezogen würden, könne die erwachsene Bevölkerung bis Ende August vollständig durchimpft sein. Die Praxen seien darauf eingestellt, schnell eine große Gruppe von Patienten zu impfen, das von der Politik vorgegebene Zeitziel bleibe aber eine Herausforderung. 

Die KBV forderte, eine schnelle Impfkampagne angesichts der Zusatzbelastung für die Praxen attraktiv zu gestalten. Die Dokumentation müsse vereinfacht werden. Die Verteilungswege für Impfstoffe sowie Verbrauchsmaterial müssten so angepasst werden, dass übliche Bestellroutinen nutzbar gemacht würden.

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