Katholische Laien sehen „letzte Chance“ für deutsche Bischöfe

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Ein Bündnis katholischer Laienorganisationen hat vor der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz eindringlich an die Bischöfe appelliert, angesichts steigender Kirchenaustrittszahlen wieder für mehr Glaubwürdigkeit zu sorgen. „Verspielen Sie die letzte Chance nicht“, heißt es in dem Appell, den die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands, der Katholische Frauenbund, die Reformbewegungen Wir sind Kirche und Maria 2.0 sowie das Katholische Komitee der Lesben und Schwulen am Montag veröffentlichten.

„Die Zeit des Hinhaltens, des Vertuschens, der immer noch schleppenden Aufklärung sexualisierter Gewalt und der toxischen Machtstrukturen muss endgültig vorbei sein“, heißt es in der Erklärung. Insbesondere mit Blick auf den sogenannten synodalen Weg seien konstruktive Dialoge und Perspektiven nötig. „Solange nicht eine ehrliche, offene und vollständige Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in allen deutschen Bistümern auf wissenschaftlich hohem Niveau und gleichem Standard erfolgt, werden die Reformbemühungen des synodalen Weges ins Leere laufen“, heißt es in der Erklärung.

Diese wird auch vom Eckigen Tisch und von MojoRed unterstützt, zwei Initiativen für Betroffene sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche. In dem bereits 2010 bekannt gewordenen Missbrauchsskandal der katholischen Kirche gibt es wieder scharfe Debatten. Ausgelöst wurden diese durch den auch innerkirchlich kritisierten Aufarbeitungsprozess im Erzbistum Köln. Die Bischofskonferenz will sich auf ihrer ausschließlich digital stattfindenden Vollversammlung ab Dienstag damit befassen.

Der Präsident des Zentralkomitees der Katholiken, Thomas Sternberg, warnte als Folge der Debatte um den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki vor einem schweren Schaden für die Bemühungen der Kirche um die Aufarbeitung des Missbrauchskandals. Die Kommunikation des Kölner Erzbistums und seines Bischofs sei katastrophal und eine Belastung für die gesamte deutsche katholische Kirche, sagte Sternberg der „Augsburger Allgemeinen“.

„Jedenfalls strahlt das, was gerade in Köln passiert, aus auf die gesamte katholische Kirche in Deutschland“, sagte Sternberg. Er wies allerdings Forderungen von Opfervertretern nach einer unabhängigen Wahrheits- und Gerechtigkeitskommission zurück. „Ob es eine staatliche Kommission braucht, die großteils verjährte sexualisierte Gewalt in allen Bereichen der Gesellschaft aufzuarbeiten hätte, scheint mir fraglich.“

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