Kinder- und Jugendärzte in Deutschland haben einem Bericht zufolge ein Register für Covid-19-Symptome bei Kindern aufgebaut, um besondere Folgeerscheinungen der Krankheit erfassen zu können. Darunter sei auch das bislang wenig erforschte Symptom entzündeter Zehen, berichtete die „Rheinische Post“ aus Düsseldorf (Freitagsausgabe). Diese Gefäßentzündung werde durch Covid-19 verursacht, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch.
„Die Gefäße können sich auch bei Kindern entzünden, und bei wenigen Kindern kommt es zur vermehrten Thrombose, also zu Bildung von Blutgerinnseln.“ Dies könne zu Lungenembolien führen. Es könne sich aber auch in kleinen Gefäßen wie den Zehen zeigen – dann spreche man von „Covid Toes“, sagte Dötsch. Seit einem Jahr würden die Fallberichte solcher Krankheitserscheinungen bereits gesammelt. Bei der Behandlung griffen die Ärzte auf Erfahrungen mit anderen Gefäßerkrankungen zurück.
„Wir hoffen, dass so schnell wie möglich ein Impfangebot für Kinder kommt“, sagte Dötsch. Zugleich zeigte er sich allerdings wenig optimistisch. In den Zulassungsbescheinigungen der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA sei festgeschrieben, „dass erst bis 2024 entsprechende Studien bei Kinder vorliegen müssen – das hat uns sehr enttäuscht“, ergänzte er. Dennoch hoffe er auf erste Ergebnisse, da einige Impfstoff-Hersteller bereits im Oktober mit Studien bei Kindern begonnen hätten.