Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus plädiert Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) für einen Wechsel hin zu einer „No Covid“-Strategie, die Lockerungen erst ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter zehn vorsieht. „Aus Sicht von Experten wäre das Virus bei einer Inzidenz um die zehn gut beherrschbar – bezogen auf unser Gesundheitssystem und die Wirtschaft“, erklärte Reker am Mittwoch.
Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ über die Forderungen Rekers berichtet. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche an. Angestrebt werden derzeit Inzidenzwerte von 50 beziehungsweise 35. Die Inzidenzzahl in Köln lag am Dienstag bei 68,6.
Die Oberbürgermeisterin betonte, sie teile „die Auffassung der multiprofessionell zusammengesetzten Expertengruppe, die die sogenannte No-Covid-Strategie entwickelt hat, dass es mittelfristig unser Ziel sein muss, Wellenbewegungen zu vermeiden und die Inzidenz nachhaltig niedrig zu halten“.
„Von einem Lockdown in den nächsten zu gehen, führt nur zu Frust und Ermüdung bei den Bürgerinnen und Bürgern und ist schon jetzt auch wirtschaftlich kaum durchzuhalten“, mahnte Reker. „Wir müssen die Zahl der Neuinfektionen auf ein Niveau senken, das so niedrig ist, dass unsere Gesellschaft damit gut umgehen kann.“