Für die pandemiebedingt abgesagten tollen Tage von Weiberfastnacht bis Karnevalsdienstag hat die Stadt Köln eine gemischte Bilanz gezogen. Obwohl sich die überwiegende Mehrheit der Kölner an die geltenden Corona-Regeln gehalten habe, habe der Ordnungsdienst „deutlich mehr“ zu tun gehabt als zum Karnevalsauftakt am „Elften im Elften“ oder an Silvester, hieß es in einer Mitteilung der Stadt vom Mittwoch. Insgesamt 746 Verstöße wurden demnach festgestellt.
Zu den meisten Einsätzen seien die Ordnungshüter von Donnerstag bis Sonntag in den Abend- und Nachtstunden ausgerückt. Am Rosenmontag und Veilchendienstag sei die Einsatzlage hingegen ruhiger gewesen. Am häufigsten verstießen die Kölner demnach gegen das Ansammlungs- und Kontaktverbot im öffentlichen Raum und gegen die Kontaktbeschränkungen zu Hause: Allein im privaten Raum zählte der Ordnungsdienst 205 Verstöße gegen geltende Corona-Regeln.
Am Sonntag hätten sich zudem mehrere Pärchen als Geschäftsreisende ausgegeben, um im Hotel ungestört den Valentinstag zu feiern. Auf einer Privatparty am Karnevalssamstag mit 23 Gästen, die sich beim Eintreffen des Ordnungsdiensts zum Teil im Schrank versteckten, feierten demnach auch mehrere Lehrer.
Die Kölner Polizei berichtete am Aschermittwoch ihrerseits von einem „historischen Tiefststand“ der Einsatzzahlen. Insgesamt gab es demnach 18 Einsätze mit Karnevalsbezug – nach 1102 Einsätzen im vergangenen Jahr. Nur ein Mensch wurde in Gewahrsam genommen, 153 waren es im Vorjahr. 35 Platzverweise wurden erteilt, 2020 waren es 733.