Kramp-Karrenbauer hält Afghanistan-Abzug Ende April für wenig wahrscheinlich

Kramp-Karrenbauer - Bild: Bundeswehr/Sebastian Wilke
Kramp-Karrenbauer - Bild: Bundeswehr/Sebastian Wilke

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) geht nicht vom Abzug aller ausländischen Truppen aus Afghanistan Ende April aus. „Zum jetzigen Zeitpunkt müssen wir davon ausgehen, dass wir diesen Termin wahrscheinlich nicht halten können“, sagte Kramp-Karrenbauer im SWR-„Interview der Woche“, das am Freitag vorab veröffentlicht wurde. Auch die Friedensverhandlungen kämen nicht so voran, wie sich das alle gewünscht hätten.

Mit Blick auf die anstehende Konferenz der Nato-Verteidigungsminister sagte Kramp-Karrenbauer, einen Abzug aller ausländischen Truppen aus Afghanistan Ende April, so wie es ein Abkommen zwischen den USA und den Taliban vorsieht, halte sie für unwahrscheinlich. Zur Begründung verwies sie auf die Ankündigung der neuen US-Regierung, „dass sie sich dieses Abkommen nochmal anschaut“. 

Zu den Friedensverhandlungen mit den Taliban sagte sie, diese würden „bei weitem nicht so vorankommen, wie sich das alle gewünscht haben“. Vor diesem Hintergrund wären die Nato-Verteidigungsminister in der kommenden Woche wohl noch nicht in der Lage zu entscheiden, ob an dem Zeitplan festgehalten werde. 

Das könne dazu führen, dass auch für die Bundeswehrsoldaten in Afghanistan „die Gefährdung durch die Taliban wieder deutlich ansteigt“, sagte Kramp-Karrenbauer. Das müsse auch bei einer möglichen Verlängerung des Afghanistan-Mandats über den 31. März dieses Jahres bedacht werden, sagte Kramp-Karrenbauer.

Die Bundeswehr ist im Norden von Afghanistan für eines von fünf Nato-Gebieten zuständig. Sie stellt mit rund 1100 Soldaten derzeit das zweitgrößte Kontingent nach der US-Armee, die nach einer deutlichen Truppenreduzierung unter Ex-US-Präsident Donald Trump noch 2500 Soldaten im Land hat.

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