Lauterbach für schrittweise Öffnung von Kitas und Schulen ab Mitte Februar

Karl Lauterbach - Bild: Karl Lauterbach
Karl Lauterbach - Bild: Karl Lauterbach

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht sich trotz der wachsenden Infektionsgefahr durch mutierte Corona-Viren dafür aus, Grundschulen und Kitas ab Mitte Februar unter strengen Schutzvorkehrungen wieder schrittweise zu öffnen. Kita- und Grundschulkindern seien bestimmte Beschränkungen längerfristig kaum zuzumuten, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). „Daher sollte man erwägen, in der Grundschule zum Wechselunterricht überzugehen“.

Zum Schutz von Lehrern, Kindern und Eltern schlug Lauterbach Corona-Antigentests in den Schulklassen vor sowie „die Grundschullehrer bevorzugt zu impfen“.

Lauterbach sprach sich allerdings gegen sonstige weitreichende Öffnungen im Alltag aus. Eine deutliche Lockerung sei „schlicht viel zu gefährlich“, sagte der studierte Epidemiologe. „Wir dürfen nicht wenige Monate vor dem Impfschutz der Bevölkerung noch die Kontrolle verlieren. Wir riskieren sonst auch die Ausbreitung von Varianten, gegen die die Impfungen wenig wirken“, mahnte Lauterbach.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berät am kommenden Mittwoch mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie. Der derzeitige Lockdown ist vorerst bis zum 14. Februar befristet. Ob er verlängert wird oder es zu ersten Lockerungen kommt, ist unklar.

Lauterbach sagte, die aktuellen Maßnahmen seien zwar „ausreichend, um die Fallzahlen langsam zu senken“. Jedoch ist nach seinen Worten der R-Wert, der beschreibt, wie viele Menschen ein Infizierter während seiner Erkrankung ansteckt, „noch immer zu hoch, um die gefährlichen Mutationsvarianten zu begrenzen“. Ihr Anteil an den Infektionen steige sogar.

Ziel müsse daher sein, eine Neuinzidenz von unter 25 Fällen pro 100.000 Einwohner zu erreichen sowie einen R-Wert von unter 0,7. „In dieser Kombination erreicht man es, dass die Standard-Variante weiter zurückgeht und gleichzeitig die Mutationen sich nicht exponentiell ausbreiten. Auch können dann die Gesundheitsämter die Situation gut kontrollieren“, sagte Lauterbach.

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