Lehrerverband warnt vor vorschnellen Schulöffnungen

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Angesichts der raschen Ausbreitung von besonders ansteckenden Varianten des Coronavirus hat der Deutsche Lehrerverband vor vorschnellen Öffnungen der Schulen gewarnt. Die Mutationen des Virus seien derzeit „die größte Bedrohung für eine klare, verlässliche und nachhaltige Schulöffnungsperspektive“, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagsausgaben). Es sei deshalb „unbedingt notwendig, auf Vorsicht und Behutsamkeit zu setzen“.

Meidinger warnte, dass es bei vorschnellen Öffnungsschritten zu einer dritten Corona-Welle in Deutschland und einem dritten Lockdown mit erneuten Schulschließungen kommen könnte: „Ein dritter Lockdown würde dann die ernsthafte Frage aufwerfen, ob dieses Schuljahr noch zu retten ist.“

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Britta Ernst (SPD), verteidigte dagegen die Rückkehr zum Präsenzunterricht in mehreren Bundesländern. Für Kinder und Familien seien dies gute Nachrichten, sagte die brandenburgische Bildungsministerin den Funke-Zeitungen. 

Die KMK beobachte allerdings „die Entwicklung der Mutationen mit großer Aufmerksamkeit“, betonte Ernst. Für bereits bestehende sowie geplante Öffnungen der Grundschulen würden verstärkte Schutzmaßnahmen getroffen. Unter anderem prüften die Länder im Schulbetrieb den vermehrten Einsatz von Antigen-Schnelltests und die ab März zugelassenen Selbsttests. 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass der Anteil der zuerst in Großbritannien entdeckten Virus-Variante an den Corona-Infektionen in Deutschland rasant gestiegen sei und inzwischen bei über 22 Prozent liege. Diese Mutante des Virus ist deutlich ansteckender als seine früheren Formen.

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