Maas verurteilt Staatsstreich in Myanmar „auf das Schärfste“

Heiko Maas - Bild: Arno Mikkor / CC BY 2.0
Heiko Maas - Bild: Arno Mikkor / CC BY 2.0

Nach dem Staatsstreich in Myanmar hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) die Machtübernahme durch das Militär „auf das Schärfste“ verurteilt. „Ich fordere, alle verhafteten Personen, inklusive Präsident Win Myint und Staatsrätin Aung San Suu Kyi, umgehend freizulassen“, schrieb Maas am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Zudem sei „die verfassungsmäßige Ordnung wieder herzustellen“.

Das Militär von Myanmar nahm am Montag die De-facto-Regierungschefin des südostasiatischen Landes, Suu Kyi, und andere Spitzenpolitiker in Gewahrsam. Die Streitkräfte erklärten, sie hätten die Kontrolle über das Land übernommen, und riefen einen einjährigen Notstand aus. 

Im November hatte Suu Kyis Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) bei der Parlamentswahl einen Erdrutschsieg errungen. Seitdem hatten die Spannungen zwischen der Armee und der von Suu Kyi angeführten Zivilregierung stark zugenommen. Die Armeeführung prangerte angeblichen massiven Wahlbetrug an.

Seit der Unabhängigkeit regierte die Armee das Land insgesamt fast fünf Jahrzehnte lang. Militärputsche gab es bereits in den Jahren 1962 und 1988. Suu Kyi stand während der Militärherrschaft insgesamt 15 Jahre lang unter Hausarrest.

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