Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich bei der Frage nach seinen Präferenzen für den Kanzlerkandidaten der Union diplomatisch neutral gezeigt – und stattdessen von der Zusammenarbeit mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geschwärmt. Er gebe in der französischen Innenpolitik keine Prognosen ab und wolle sich auch in der deutschen Politik „enthalten“, sagte Macron am Freitag bei einer gemeinsamen Video-Pressekonferenz mit Merkel.
Er hatte sich zuvor mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) auch in einer Videokonferenz ausgetauscht. Vor einigen Wochen hatte er Nordrheins-Westfalens Regierungschef Armin Laschet (CDU) in Paris empfangen. Der neue CDU-Chef und der CSU-Vorsitzende Söder gelten als mögliche Kanzlerkandidaten der Union – und damit als potenzielle Nachfolger Merkels, die bei der Bundestagswahl im September nicht mehr antritt. Eine Entscheidung über die Kanzlerkandidatur soll im Frühjahr fallen.
Macron verwies darauf, dass die Treffen mit Söder und Laschet mit Bundeskanzlerin Merkel abgesprochen gewesen seien. Der französische Präsident versicherte, er arbeite mit der Kanzlerin „Hand in Hand“ zusammen. „Wir haben viel Vertrauen zueinander, eine große Freundschaft“, sagte Macron. „Bis zur letzten Sekunde werden wir in diesem Sinne weiter zusammenarbeiten.“