In der Corona-Pandemie ist aus den milliardenschweren Programmen zur Digitalisierung von Schulen mehr Geld als in der Zeit zuvor abgerufen worden. Bis zum Jahresende 2020 flossen knapp 488 Millionen Euro aus dem Digitalpakt Schule ab, wie das Bundesbildungsministerium und die Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder am Freitag mitteilten. Die sogenannte Mittelbindung, unter die bereits beantragte, aber noch nicht abgerufene Summen fallen, lag bei rund 875 Millionen Euro.
Die bereits verausgabten und bewilligten Mittel belaufen sich den Angaben zufolge auf insgesamt 1,363 Milliarden Euro. Die Zahlen werden alle sechs Monate erhoben. Bei der vorherigen Erhebung zum Stichtag 30. Juni lagen die Summen deutlich niedriger: Zu dem Zeitpunkt waren erst 16 Millionen Euro abgeflossen und 242 Millionen Euro gebunden.
Von den zum Jahresende abgeflossenen Mitteln stammen laut Bildungsministerium und KMK rund 376 Millionen Euro aus dem 500 Millionen Euro umfassenden Sofortausstattungsprogramm, das Bund und Länder im Zuge der Pandemie auf den Weg brachten. Damit können Schulen Laptops an Kinder und Jugendliche ausleihen, denen zuhause keine Geräte zur Verfügung stehen.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung. Es sei erfreulich, dass das Geld aus dem Digitalpakt jetzt immer stärker in den Schulen ankomme, erklärte Karliczek. Es sei „deutlich Bewegung in die Digitalisierung der Schulen“ gekommen. Karliczek räumte zugleich ein, es müsse noch Tempo gemacht werden. Doch die Richtung stimme jetzt.
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), zeigte sich überzeugt, dass die Länder bei der Digitalisierung der Schulen „in einer historischen Ausnahmesituation ein großes Stück“ weitergekommen seien. Es werde „unter Hochdruck an weiteren Verbesserungen“ gearbeitet. Doch die Digitalisierung sei auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen eine „sehr große Aufgabe“.