Merkel verteidigt Vorgehen beim Impfen gegen Kritik

Angela Merkel - Bild: Bundesregierung/Denzel
Angela Merkel - Bild: Bundesregierung/Denzel

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Vorgehen bei den Corona-Impfungen gegen Kritik verteidigt. Die Entscheidung, bei der Zulassung der Impfstoffe mit der notwendigen Gründlichkeit vorzugehen, sei „kein Fehler“ gewesen, sagte Merkel am Dienstagabend in der ARD-Sendung „Farbe bekennen“. Mit Blick auf den russischen Impfstoff Sputnik V sagte sie, jeder Impfstoff sei in der Europäischen Union (EU) „herzlich willkommen“, sofern er eine Zulassung bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA bekomme.

„Wir können keinen starren Impfplan machen“, verteidigte Merkel das Vorgehen von Bund und Ländern. Der Plan müsse dynamisch angepasst werden. „Wir kämpfen um Vertrauen für diese Impfstoffe“, betonte die Kanzlerin. Nach dem Impfgipfel am Montagabend hatte es Kritik vor allem aus der Opposition gegeben. Grüne, Linke und FDP werteten das Treffen als Fehlschlag.

Merkel erwähnte die „guten Daten“ des russischen Impfstoffs Sputnik V, der laut einer Studie zu mehr als 90 Prozent wirksam ist. Jeder Impfstoff sei in der Europäischen Union willkommen, sagte die Kanzlerin. Es werde aber nur der von der europäischen Medizinagentur zugelassen, der auch die notwendigen Daten bringe.

Zu den am 10. Februar anstehenden neuen Bund-Länder-Gesprächen und möglichen Lockerungen der Auflagen sagte Merkel, eine Öffnungsperspektive werde sich nicht an einem Datum orientieren können, sondern an Werten. Es gehe um die Infektionszahlen, die Auslastung der Intensivstationen und um die Frage, welchen Prozentsatz die Mutationen einnehmen.

„Die Werte gehen erfreulicherweise runter“, sagte Merkel. Inzwischen gebe es 50 Landkreise oder Städte mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50. „Dort sieht die Sache natürlich wieder anders aus als da, wo wir eine Inzidenz von 200 haben.“ Es gehe darum, dass die Gesundheitsämter die Infektionen wieder nachverfolgen können. Gebraucht werde ein „nachhaltiger Weg aus der Pandemie“.

Auf die Frage, ob an Ostern wieder Treffen mit mehr Menschen möglich sein werden, gab die Kanzlerin keine klare Antwort. Sie verwies auf die Notwendigkeit, die Maßnahmen einzuhalten und wirklich vorsichtig zu sein. „Wenn wir das noch eine Weile durchhalten, dann wird das besser werden“, sagte Merkel. Sie verwies auf den vergangenen Sommer, als die Infektionszahlen zurückgegangen waren und „eine Menge normales Leben“ möglich gewesen sei.

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