Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat die Infektionslage in der französischen Grenzregion Moselle als „sehr besorgniserregend“ bezeichnet. „Wir betrachten die Entwicklung der Fallzahlen mit der Corona-Variante bei unseren französischen Nachbarn sehr aufmerksam“, sagte Dreyer dem SWR am Freitag.
„Wir stehen in regelmäßigem Austausch mit den französischen Behörden und den anderen Grenzanrainern, um im Fall der Fälle unmittelbar Schutzmaßnahmen ergreifen zu können“, fügte Dreyer hinzu. Dennoch gelte es, Grenzkontrollen oder Schließungen möglichst zu vermeiden. „Klar ist aber auch: Der Infektionsschutz steht im Vordergrund“, sagte Dreyer dem SWR.
Im Département Moselle, das an das Saarland grenzt, sind in den vergangenen vier Tagen nach Angaben der französischen Gesundheitsbehörden mehr als 300 mutmaßliche Infektionen mit den südafrikanischen und brasilianischen Varianten des Coronavirus nachgewiesen worden. Frankreichs Gesundheitsminister Oliviér Véran sprach von einer „beunruhigenden Lage“.
Die südafrikanischen und brasilianischen Virus-Varianten seien nicht nur offenbar ansteckender als die Grundform, sondern möglicherweise auch „weniger sensibel für bestimmte Impfstoffe“, warnte der Minister. Frankreich prüft derzeit strengere Corona-Auflagen für die Region.