Missbrauchsbeauftragter warnt vor Gefahr für Kinder durch Cybergrooming

Digitale Matrix - Bild: LV632553 via Twenty20
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Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, hat zum sogenannten Safer Internet Day am Dienstag ein neues Jugendschutzgesetz gefordert, das auch Interaktionsrisiken in den Blick nimmt. „Damit sollen Anbieter wie Facebook oder Google verpflichtet werden, Kinder und Jugendliche auf ihren Plattformen besser zu schützen – sie tragen Verantwortung, die verbindlich geregelt sein muss“, erklärte Rörig in Berlin.

Rörig forderte vor allem wirksamere Schritte gegen das sogenannte Cybergrooming, das gezielte sexualisierte Umgarnen und Manipulieren von Kindern im Internet. Dieses habe enorme Ausmaße angenommen. Dabei melden sich Menschen mit pädokriminellen Neigungen in Chats oder Foren oft unter falschem Namen an und geben sich als gleichaltriges Kind aus. Aus der Unterhaltung werde dann immer mehr – es gehe um intime Berichte, Fotos oder gar persönliche Treffen.

Um Kinder und Jugendliche besser zu schützen, sollten Plattformbetreiber auch verpflichtet werden, wirksame Alterskontrollen und Beschwerdesysteme einzurichten, forderte Rörig. Durch die in der Corona-Pandemie gestiegene Zeit von Handys, Konsolen oder Computern steige auch die Gefahr sexueller Übergriffe im Netz.

Eltern und Erzieher sollten frühzeitig auf Anzeichen für Cybergrooming achten und ihren Kindern im Umgang mit sozialen Medien zur Seite stehen. Sicherheitsregeln wie das Ausschalten der Computer- und Smartphonekamera oder die Rücksprache mit den Eltern bei neuen Kontakten könnten helfen, das Risiko einer unerwünschten, für das Kind möglicherweise folgenreichen Kontaktaufnahme zu verringern.

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