Der Streamingdienst Netflix hat inmitten der Corona-Pandemie die Nominierungen für die Golden Globes dominiert. Netflix-Spielfilme wurden am Mittwoch in 22 Kategorien nominiert, am erfolgreichsten war dabei mit sechs Nominierungen das Schwarz-Weiß-Drama „Mank“ mit Gary Oldman über die Entstehung des Hollywood-Klassikers „Citizen Kane“. Der ebenfalls bei Netflix erschienene Film „The Trial of the Chicago 7“ über Proteste gegen den Vietnam-Krieg Ende der 60er Jahre erhielt fünf Nominierungen.
Jeweils vier Nominierungen gab es für die – nicht von Netflix produzierten – Filme „The Father“, „Nomadland“ und „Promising Young Woman“. Die zwölfjährige deutsche Jungschauspielerin Helena Zengel wurde für ihre Rolle in „Neues aus der Welt“ an der Seite von Tom Hanks als beste Nebendarstellerin nominiert.
Die Netflix-Miniserie „Unorthodox“ der deutschen Regisseurin Maria Schrader wurde in zwei Kategorien nominiert, als beste Mini-Serie und für Schauspielerin Shira Haas. Schrader hatte für „Unorthodox“ bereits im September einen Emmy für die beste Regie gewonnen.
Die Golden-Globes-Nominierungen standen ganz im Zeichen der Corona-Pandemie: Wegen der Schließung der meisten Kinos haben die großen Hollywood-Studios die Kinostarts potenzieller Blockbuster verschoben. Das begünstigte bei den Nominierungen Streamingdienste wie Netflix und Amazon Studios, die ihre Filme online veröffentlicht haben.
Netflix heimste am Mittwoch nicht nur 22 Nominierungen für Spielfilme ein. Auch in der Kategorie Fernsehen dominierte der Streamingdienst mit 20 Nominierungen, angeführt von der Serie „The Crown“ mit sechs Nominierungen.
Die von „Sex and the City“-Star Sarah Jessica Parker und Schauspielerin Taraji P. Henson verkündeten Golden-Globes-Nominierungen läuteten den Beginn der diesjährigen Filmpreis-Saison ein. Die vom Verband der Auslandspresse in Hollywood (HFPA) vergebenen Golden Globes werden am 28. Februar in Beverly Hills verliehen – rund zwei Monate später als geplant.
Moderiert wird die 78. Golden-Globes-Zeremonie von den Komikerinnen Tina Fey und Amy Poehler. Die ursprünglich für den 28. Februar geplante Oscar-Verleihung wurde auf den 25. April verschoben.