Neuwagenmarkt in Deutschland im Januar um fast ein Drittel eingebrochen

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Nach den zuletzt angezogenen Neuzulassungen im Dezember ist der Neuwagenmarkt in Deutschland zum Jahresbeginn wieder deutlich eingebrochen. Die Zahl der neu zugelassenen Pkw sank im Januar um rund 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf knapp 170.000, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch mitteilte. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) führte das unter anderem auf Corona-bedingt geschlossene Autohäuser und die ausgelaufene Mehrwertsteuersenkung zurück.

Dass die Steuer auf Pkw zum Jahreswechsel wieder auf ihren regulären Satz von 19 Prozent stieg, habe „zu einem Vorzieheffekt“ im Dezember mit entsprechend hohen Neuzulassungszahlen geführt, erklärte der VDA. Nach Verbandsangaben verzeichneten die deutschen Autobauer im Januar 39 Prozent weniger Inlandsbestellungen als im Vorjahresmonat, während die Aufträge aus dem Ausland sogar leicht um ein Prozent zulegten. Insgesamt lagen die Auftragseingänge demnach im abgelaufenen Monat knapp fünf Prozent unter dem Vorjahreswert.

Auch die Produktion brach laut VDA ein: Knapp 263.000 Pkw liefen in Deutschland vom Band, 23 Prozent weniger als im Januar 2019. „Hier spielten neben der geringeren Zahl an Arbeitstagen vor allem Lieferengpässe bei Halbleitern eine Rolle“, erklärte der Verband.

Lichtblick bleiben für die Hersteller weiterhin Elektroautos: Bei Vollstromern stieg die Zahl der Neuzulassungen laut KBA im Januar um rund 118 Prozent auf 16.300 Pkw, bei Plug-in-Hybriden um 138 Prozent auf knapp 20.600 Einheiten. Der gemeinsame Marktanteil lag demnach bei 21,7 Prozent. Und dennoch: Verglichen mit dem Vormonat Dezember war der Marktzuwachs auch bei den E-Autos verhalten.

„Die Autokonzerne waren bestrebt, noch im Dezember eine möglichst große Zahl von Elektroautos und Plug-in-Hybriden zugelassen zu bekommen, um die Emissionsvorgaben für das Jahr 2020 einzuhalten und Strafzahlungen zu vermeiden“, erklärte die Beratungsgesellschaft EY. Die aktuellen Zahlen sagten zugleich wenig über die tatsächliche Nachfrage: Nach möglichen Corona-Lockerungen „werden wir einen deutlichen Anstieg der Pkw-Neuzulassungen sehen, vor allem bei Elektroautos und Plug-in-Hybriden“, sagten die Berater voraus. 

Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer verwies auf die anhaltend hohe staatliche Innovationsprämie für E-Autos sowie erwartete neue Modelle der deutschen Hersteller. Sein Duisburger Center Automotive Research (CAR) rechnet für das Gesamtjahr 2021 mit 600.000 neu zugelassenen Plug-in-Modellen und batterieelektrischen Pkw. „Die von der EU-Kommission vorgegeben CO2-Ziele der Autobauer dürften damit im Jahr 2021 erreicht werden“, erklärte Dudenhöffer.

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