NRW-Gesundheitsminister hat kein Verständnis für „Vordrängelei“ beim Impfen

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Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat die Umgehung der von der Ständigen Impfkommission (Stiko) vorgegebenen Reihenfolge für Corona-Impfungen scharf kritisiert. Für eine solche „Vordrängelei“ habe er „nicht nur wenig, sondern überhaupt kein Verständnis“, sagte Laumann am Montag in Düsseldorf. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe für „Politiker oder Menschen, die sich für wichtig halten“, bereits alles zum Thema gesagt.

„Wir lassen uns dann impfen, wenn wir dran sind“, sagte Laumann weiter. Damit sei man gut beraten. Überflüssige Impfdosen dürften natürlich „auf gar keinen Fall verkommen“, sollten aber entsprechend der Impfreihenfolge an Menschen mit höchster Impfpriorität verimpft werden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) riet Menschen in verantwortlichen Positionen, mit gutem Beispiel voranzugehen. Von den Bürgern werde beim Impfen viel Geduld abverlangt. „Ich denke, da ist es auch an uns, insgesamt mit gutem Beispiel voranzugehen und im Zweifel hintenan zu stehen.“ Grundsätzlich gelte die in der Impfverordnung rechtlich vorgesehene Priorisierung.

Spahn empfiehlt auf Ebene der Bundesländer Regelungen, wie mit möglicherweise übrig gebliebenen Impfdosen verfahren wird. Deren Haltbarkeit sei begrenzt, weshalb sie beispielsweise an Mitarbeiter im Gesundheitswesen oder Feuerwehr verimpft werden könnten. „Alles ist besser als wegwerfen“, sagte Spahn.

Zuletzt hatten vorgezogene Impfungen von Politikern und Polizisten für Aufsehen gesorgt. Im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt wurden mehr als 300 Polizisten als Probelauf geimpft, obwohl das die Impfreihenfolge nicht vorsah. Kritik gab es auch an Halles parteilosem Oberbürgermeister Bernd Wiegand, der eine außerplanmäßige Corona-Impfung erhalten hatte. Er selbst verteidigte sein Vorgehen damit, dass der Impfstoff sonst verfallen wäre.

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