Obst- und Gemüsebauern fordern offene Grenzen für Saisonarbeitskräfte

Leiharbeiter/Erntehelfer
Leiharbeiter/Erntehelfer

Die deutschen Obst- und Gemüsebauern sehen die Versorgung der Bevölkerung mit frischen Lebensmitteln gefährdet, wenn die Grenzen nicht für ausländische Saisonarbeitskräfte offen gehalten werden. Ein breites Bündnis von Agrarverbänden, darunter der Deutsche Bauernverband und der Bundesausschuss Obst und Gemüse, forderte die Bundesregierung am Freitag auf, die Grenzen für Saisonarbeitskräfte offen zu halten und auch 2021 eine versicherungsfreie Beschäftigung für bis zu 115 Tage zuzulassen.

Schlechtes Wetter und Corona-Einschränkungen für Erntehelfer hatten bereits im vergangenen Jahr für deutliche Einbußen bei der Spargel- und Erdbeerernte in Deutschland gesorgt. Ohne die ausländischen Helfer könnten auch jetzt wichtige Arbeiten in den Betrieben und auf den Feld nicht erledigt werden, warnten die Verbände. Ein Mangel an Saisonarbeitskräften gefährde letztlich die Versorgung der Bevölkerung mit frischen Lebensmitteln. 

Bauernverbands-Präsident Joachim Rukwied erklärte, die Bauern seien auf die ausländischen Mitarbeiter angewiesen. Um ihre Mitarbeiter vor einer Corona-Infektion zu schützen, hätten die landwirtschaftlichen Betriebe schon im vergangenen Jahr „weitreichende Infektions- und Arbeitsschutzmaßnahmen“ getroffen. „Dass diese gewirkt haben, zeigt das nur geringe Infektionsgeschehen in landwirtschaftlichen Betrieben“, erklärte Rukwied.

Zu einer Verringerung der Infektionsgefahr habe auch die befristete Verlängerung der versicherungsfreien Beschäftigung von 70 auf 115 Tage beigetragen, ergänzte der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände, Martin Empl. Dieser Anreiz, für eine längere Zeit in Deutschland zu arbeiten, müsse wegen der anhaltenden Pandemie auch im Jahr 2021 geschaffen werden.

Für den Krankenversicherungsschutz der versicherungsfrei beschäftigten Saisonkräfte sorgten die Betriebe selbst durch private Erntehelferversicherungen, ergänzte der Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der gärtnerischen Arbeitgeberverbände, Thomas Becker. 

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