Pandemie bringt der Pflegeversicherung Mehrausgaben von über zwei Milliarden Euro

Altenpflege
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Die Corona-Pandemie hat der Pflegeversicherung im vergangenen Jahr Mehrausgaben von rund zweieinhalb Milliarden Euro gebracht. Es gab ein Kostenplus von insgesamt 2,7 Milliarden Euro, wie der GKV-Spitzenverband der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag mitteilte. Davon entfielen auf den Rettungsschirm für Heime und Pflegedienste 1,8 Milliarden Euro, die Corona-Prämie schlug mit 900 Millionen Milliarden Euro zu Buche.

Dem standen den Angaben zufolge Minderausgaben in Höhe von insgesamt 300 Millionen Euro gegenüber – vor allem in der Tages- und Nachtpflege und der Kurzzeitpflege. Unterm Strich lagen die pandemiebedingten Mehrausgaben damit bei 2,4 Milliarden Euro. 

Insgesamt erzielte die Pflegeversicherung 2020 ein Plus von 1,5 Milliarden. Die Einnahmen der Pflegeversicherung beliefen sich auf 50,6 Milliarden Euro. Die Ausgaben stiegen um 4,9 Milliarden Euro auf 49,1 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 12,1 Prozent. 

„In diesem Jahr wird der angekündigte Corona-Bundeszuschuss der Pflegeversicherung sehr bei der Bewältigung der aktuellen Corona-Mehrkosten helfen“, sagte der Vizechef des GKV-Verbandes, Gernot Kiefer, AFP. Wenn der Bundeszuschuss tatsächlich in ausreichender Höhe komme, könne die Pflegeversicherung voraussichtlich mit einer schwarzen Null abschließen.

Nötig seien eine Entlastung für die Pflegeheimbewohner, stabile Beiträge für die Beitragszahler und eine bessere Vergütung für die Pflegekräfte, fügte Kiefer hinzu. „Ohne einen verlässlichen, dauerhaften Bundeszuschuss ist das nicht zu erreichen.“ 

Die Eigenanteile der Pflegeheimbewohner hätten mit derzeit 2068 Euro im Bundesdurchschnitt eine Höhe erreicht, die sozialpolitisch nicht mehr zu verantworten ist. Um das zu ändern, könnten und sollten die Bundesländer rasch handeln und die Finanzierung von Instandsetzung und Modernisierung der Pflegeheime übernehmen. 

Über die Zahlen für 2020 hatte zunächst das Nachrichtenportal „ThePioneer“ berichtet. Im vergangenen Jahr hatte der Bund der Pflegeversicherung demnach erstmals einen Zuschuss aus dem Bundeshaushalt gewährt, und zwar in Höhe von 1,8 Milliarden Euro. Zuletzt hatte der Bund angekündigt, für 2021 drei Milliarden Euro als Zuschuss zu zahlen.

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