Papst Franziskus schickt Bischofskonferenz Aufforderung zur Vergebung

Symbolbild: Vatikan
Symbolbild: Vatikan

Papst Franziskus hat der vom Streit um den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki belasteten Deutschen Bischofskonferenz eine Aufforderung zur Vergebung geschickt. In einem Grußwort seines Apostolischen Nuntius in Deutschland zur am Dienstag beginnenden Frühjahrsvollversammlung zitierte dieser ein Bibelwort, das zu Barmherzigkeit und Vergebung auffordert. Außerdem warnte der Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic, mit Hinweis auf ein Papstschreiben vor der negativen Kraft von Konflikten.

Die Bischofskonferenz veröffentlichte das Grußwort direkt vor Beginn der wegen der Corona-Pandemie nur digital stattfindenden Vollversammlung. Der Apostolische Nuntius zitierte darin zu Beginn und zum Schluss aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser.

„Jede Art von Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung mit allem Bösen verbannt aus eurer Mitte – seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, wie auch Gott euch in Christus vergeben hat“, heißt die zitierte Stelle, die der Papst laut Erzbischof Eterovic beim jüngsten Weihnachtsempfang für seine Mitarbeiter ausgewählt hatte.

Diese Worte würden für alle Christen gelten „und damit auch für die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz“, schrieb der vom Papst als Vertreter nach Deutschland entsandte Erzbischof. Dabei schrieb er mit Blick auf die Corona-Pandemie und deren Folgen für die Kirche, aber auch mit Blick auf sexuellen Missbrauch und der fortdauernden Kirchenaustritte: „Auch die katholische Kirche in Deutschland befindet sich in einer Krise.“

Das Erzbistum Köln und dort besonders Kardinal Woelki stehen wegen der dortigen Aufarbeitung des Missbrauchskandals in der Kritik. Auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing aus Limburg, schloss sich der Kritik an und warf dabei Kardinal Woelki offen Fehler vor. Der Vatikan verzichtete bisher aber auf von Kirchenrechtlern geforderte Schritte gegen Woelki.

In seinem Grußwort warnte der Apostolische Nuntius mit Hinweis auf ein Papstschreiben vor Konflikten. Während eine Krise im Allgemeinen einen positiven Ausgang habe, bleibe der Konflikt negativ. „Für die kirchliche Gemeinschaft ist der Konflikt besonders schädlich“, schrieb der Erzbischof.

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