Union und Grüne sind im ZDF-„Politbarometer“ in der Wählergunst leicht abgesackt. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden CDU/CSU im Vergleich zur vorherigen Befragung zwei Prozentpunkte verlieren und auf 35 Prozent kommen, wie der Sender am Freitag mitteilte. Die Grünen büßen demnach einen Punkt ein, bleiben aber mit 19 Prozent zweitstärkste Kraft.
SPD, AfD und FDP konnten in der Umfrage jeweils um einen Prozentpunkt zulegen: Die SPD kommt damit auf 16 Prozent, die AfD auf zehn Prozent und die FDP auf sieben Prozent. Die Linkspartei liegt unverändert bei sieben Prozent. Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen ebenso eine Mehrheit wie eine Koalition aus CDU/CSU und SPD. Dagegen würde es für ein grün-rot-rotes Bündnis nicht reichen.
In der Frage des Kanzlerkandidaten der Union liegt CSU-Chef Markus Söder in der Wählergunst deutlich vor dem CDU-Vorsitzenden Armin Laschet. Für 53 Prozent der Befragten hat Bayerns Ministerpräsident Söder das Zeug zum Kanzler, Nordrhein-Westfalens Regierungschef Laschet trauen dies dagegen nur 28 Prozent zu. Unter den Anhängern von CDU und CSU halten sogar 74 Prozent Söder für kanzlertauglich, aber nur 36 Prozent Laschet.
Bei der Beurteilung der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit einem Wert von 2,1 weiterhin klar vorn, bei der vorherigen Befragung hatte sie mit 2,6 allerdings noch deutlich besser abgeschnitten. Auf einer Skala von minus fünf bis plus fünf kommt Söder auf Platz auf Platz zwei auf einen Wert von 1,2, knapp dahinter liegt SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz mit 1,1.
Für das ZDF-„Politbarometer“ befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen von Dienstag bis Donnerstag 1202 Wahlberechtigte. Der Fehlerbereich beträgt den Angaben zufolge bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund drei Prozentpunkte, bei einem Wert von zehn Prozent sind es zwei Punkte.