Polizei hebt europaweites Menschenhändler-Netzwerk aus

EuGH/Justitia
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Bei Razzien in Frankreich, Rumänien und Moldau hat die Polizei ein europaweites Netzwerk von Menschenhändlern ausgehoben. Wie die europäische Polizeibehörde Europol und die EU-Justizbehörde Eurojust am Donnerstag mitteilten, wurden bei den zeitgleich in den drei Ländern erfolgten Durchsuchungen 38 Verdächtige festgenommen. Sie werden beschuldigt, illegale Einwanderer im Bausektor ausgebeutet zu haben.

Das Netzwerk schleuste Arbeiter aus Moldau nach Frankreich ein und meldete sie dort mit gefälschten Dokumenten an, wie Europol mitteilte. Die Täter nahmen den Arbeitern demnach zugleich ihre echten Pässe ab. Stattdessen erhielten sie gefälschte Ausweise und Führerscheine. Die meisten Arbeiter verfügten laut Europol über ein „geringes Bildungsniveau“ und konnten sich deshalb nicht ausreichend gegen die Ausbeutung wehren. Sie mussten den Angaben zufolge 55 Stunden pro Woche arbeiten und erhielten einen Tageslohn von 60 Euro.

Laut Eurojust erfolgten die Razzien nach einem Hinweis der französischen Behörden an insgesamt 44 Orten. 15 Luxusautos sowie 100.000 Euro in bar seien beschlagnahmt worden. Überdies seien mehrere Bankkonten eingefroren worden.

In dem Netzwerk seien auch große Wohnungsbaugesellschaften involviert, erklärte Europol. Die mutmaßlichen Täter hätten auf diesem Weg geschätzt bis zu 14 Millionen Euro erlangt. Das Geld sei anschließend mit Hilfe von vor allem in Frankreich angemeldeten Strohfirmen gewaschen worden.

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