Prinz Harry hat einen Rechtsstreit mit den britischen Boulevardmedien „Mail on Sunday“ und „MailOnline“ um Berichte über seine angeblich gekappten Beziehungen zur Marine endgültig beigelegt. In einer virtuellen Gerichtsanhörung am Montag bekräftigte Harrys Anwältin Jenny Afia, dass die in den Medien erhobenen Vorwürfe gegen ihren Mandanten falsch gewesen seien.
Harry hatte die zur Zeitungsgruppe Associated Newspapers gehörenden Medien wegen Verleumdung verklagt. Hintergrund waren im Oktober veröffentlichte Berichte, wonach der Prinz seit seinem letzten Auftritt als Ehrenmitglied der Marine im März 2020 „keinen Kontakt“ mehr zu den Streitkräften gepflegt habe.
Im Dezember entschuldigte sich die „Mail on Sunday“ für diese Darstellung und überwies eine Spende an Harrys Stiftung. Tatsächlich habe der Enkel der Queen auch noch nach März den Kontakt zur Marine gesucht, räumte das Blatt ein.
Harry habe die Berichte als „persönliche Beleidigung“ empfunden, hieß es in der Klage seiner Anwälte vor dem High Court in London. Der 36-Jährige hatte zehn Jahre lang in der britischen Armee gedient und auch an einem Auslandseinsatz in Afghanistan teilgenommen.
Harrys Anwältin Afia betonte am Montag, der Prinz habe sich im vergangenen Jahr „wiederholt“ um die Unterstützung von Marinesoldaten sowie von Mitgliedern anderer Einheiten der Streitkräfte und ihrer Familien bemüht, „obwohl er von alle formalen Positionen“ habe zurücktreten müssen.
Harry und seine Frau Meghan hatten sich Anfang des vergangenen Jahres von ihren royalen Pflichten zurückgezogen. Bei der Entscheidung spielte ihre ständige Beobachtung durch die Medien eine wichtige Rolle. Sie verzichten auf die Anrede „königliche Hoheit“, erhalten keine öffentlichen Gelder mehr und leben mittlerweile mit ihrem im Mai 2019 geborenen Sohn Archie in Meghans Heimat Kalifornien.
Seit ihrem Rückzug aus der ersten Reihe des britischen Königshauses gehen Harry und Meghan verstärkt gegen Medien vor, die aus ihrer Sicht in ihrer Berichterstattung über das Paar und seinen Sohn Grenzen verletzen. Meghan befindet sich derzeit ebenfalls in einem Rechtsstreit mit Associated Newspapers, dabei geht es um die Veröffentlichung eines Briefs, den sie an ihren Vater geschrieben hatte.