Regionalwahl in Katalonien: Voraussichtlich keine Regierung mit Sozialisten

Katalonien
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Bei der Regionalwahl in der nordostspanischen Region Katalonien haben die Unabhängigkeitsbefürworter am Sonntag Eilergebnissen zufolge ihre Mehrheit ausgebaut. Drei Parteien, die für die Loslösung von Madrid eintreten, konnten nach Auszählung von rund 75 Prozent der Stimmen mit 74 Sitzen in dem 135-köpfigen Regionalparlament rechnen. Die Sozialisten, die gegen eine Abspaltung sind, erhielten  demnach mehr als 23 Prozent der Stimmen, sie können mit 33 Sitzen rechnen.

Die spanische Zentralregierung in Madrid hatte auf eine Ablösung der in Barcelona regierenden Pro-Unabhängigkeitsparteien JxC und ERC durch den Sozialisten Salvador Illa gehofft. Stattdessen kommt die separatistische Partei „Zusammen für Katalonien“ (JxC) voraussichtlich auf 32 Sitze, die moderatere ERC auf 33 Sitze und die radikale CUP auf neun.

Eine Dreier-Koalition hätte damit vier Sitze mehr als die bisherige zerstrittene Koalition aus JxC und ERC. JxC und ERC hatten diese Woche bereits ausgeschlossen, eine Koalition mit den Sozialisten zu bilden. 

Rund 5,5 Millionen Menschen waren am Sonntag aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. In der Frage der Unabhängigkeit sind die Katalanen zutiefst gespalten: In den jüngsten Meinungsumfragen sind fast 50 Prozent gegen eine Unabhängigkeit von Spanien, rund 45 Prozent befürworten sie. 

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