Erst verdirbt sie es sich mit Indiens Regierung, nun sind auch strenggläubige Hindus nicht mehr gut auf Rihanna zu sprechen: Weil sie mit nacktem Oberkörper und einer Kette mit dem Hindu-Gott Ganesha um den Hals für ihre Dessous-Linie warb, laufen Politiker und Internetnutzer in dem Land derzeit Sturm gegen die 32-jährige Musik-Ikone.
Auf dem auf Twitter und Instagram verbreiteten Werbefoto ist die lange Kette mit dem Hindu-Gott deutlicher zu sehen als Rihannas Brüste, die sie mit ihrem Arm verdeckt. Indische Politiker und Internetnutzer reagierten mit heftigem Protest. Sie warfen der Sängerin und erfolgreichen Unternehmerin vor, keinen Respekt vor den Gottheiten der Hindus zu haben und damit die Gefühle der Gläubigen zu verletzen.
„Es ist empörend, wie Rihanna unseren geliebten Hindu-Gott Ganesha schamlos verhöhnt“, schrieb der Abgeordnete Ram Kadam von der regierenden hindu-nationalistischen BJP auf Twitter. Die rechtsgerichtete Organisation Welt-Hindu-Rat teilte mit, Twitter und Facebook wegen der Verbreitung der Fotos bei der Polizei angezeigt zu haben. Zudem forderte sie Maßnahmen gegen Rihannas Konten auf den Online-Netzwerken.
Anfang Februar hatten sich Rihanna, Greta Thunberg und andere Prominente den Ärger der Regierung in Neu Delhi zugezogen, weil sie sich mit den Bauern-Protesten gegen die geplante Strukturreform der Landwirtschaft in Indien solidarisiert hatten. Offiziell ist Indien ein säkularer Staat; Kritiker werfen der BJP unter Regierungschef Narendra Modi aber vor, ihren Hindu-Nationalismus zunehmend in dem Land zu verbreiten.