Im afrikanischen Krisenstaat Mali sind bei einem Angriff auf einen UN-Stützpunkt rund 20 Blauhelmsoldaten verletzt worden. Der Stützpunkt in der Nähe von Kéréna im Zentrum des Landes sei am Mittwochvormittag angegriffen worden, erklärte der Sprecher der UN-Friedensmission in Mali (Minusma), Olivier Salgado. Die Angreifer setzten demnach automatische Schusswaffen und Mörser ein. Nach Angaben aus Kreisen galt der Angriff einem UN-Kontingent aus Togo. Einige Soldaten seien dabei schwer verletzt worden.
Die UN-Friedensmission Minusma hat nach eigenen Angaben seit ihrem Start im Jahr 2013 mehr als 230 Mitglieder verloren. Es handelt sich um die tödlichste Blauhelm-Mission der Welt. Deutschland beteiligt sich in Mali an Minusma sowie an der Europäischen Trainingsmission (EUTM). Bundeswehr-Soldaten sind jedoch nicht in der Region des Angriffs vom Mittwoch stationiert, wie ein Sprecher des Einsatzführungskommandos auf Anfrage sagte.
Der Angriff ist der jüngste in einem brutalen Konflikt, der seit 2012 in Mali wütet. Damals rückten Dschihadisten im Norden des Landes vor. Der Konflikt, in dem bis heute tausende Soldaten und Zivilisten getötet wurden, hat sich seitdem auf Zentralmali sowie die Nachbarländer Burkina Faso und Niger ausgeweitet.