Rund hundert Millionen in Bitcoin lagern in deutschen Asservatenkammern

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Bei deutschen Staatsanwaltschaften lagert einem Bericht zufolge ein Vermögen an Bitcoin und wartet darauf, in Geld umgetauscht zu werden. Dies ergaben am Donnerstag veröffentlichte Recherchen von „Süddeutscher Zeitung“ und Westdeutschem Rundfunk. Insgesamt harren demnach aktuell noch rund hundert Millionen Euro in Bitcoin und anderen Währungen der Verwertung, die bei Kriminellen beschlagnahmt wurden.

Etwa 50 Millionen Euro wurden bereits mit dem Verkauf virtueller Währungen eingenommen, wie aus Antworten der Staatsanwaltschaften der Bundesländer mit Schwerpunkt Cybercrime und der zentralen Verwertungsstellen der Länder auf Anfragen von „SZ“ und WDR hervorging.

Die größten Beträge stammen dabei dem Bericht zufolge aus einigen wenigen Fällen: So wurden in Bayern 2018 von der Landesjustizkasse Bamberg Bitcoin im Wert von etwa zwölf Millionen Euro versteigert, die bei den Betreibern illegaler Plattformen beschlagnahmt worden waren. In Hessen liegen laut „SZ“ und WDR 2200 unverwertete Bitcoin, die aktuell über 90 Millionen Euro wert wären.

Nicht einheitlich geregelt ist laut dem Bericht, wann die Länder beschlagnahmte Bitcoins verkaufen. In den meisten Bundesländern werden demnach eingezogene Währungen so bald wie möglich per Notveräußerung verkauft – auf diese Art können Staatsanwaltschaften auch bei beschlagnahmten Aktien und verderblichen Gütern vorgehen, bei denen ein Wertverlust droht. Andere Staatsanwaltschaften warten hingegen auf die Rechtskraft der Urteile gegen Beschuldigte.

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