Nach internationaler Kritik an der Verurteilung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny hat Moskau jede „Einmischung“ des Westens zurückgewiesen. „Es besteht keine Notwendigkeit, sich in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates einzumischen,“ zitierten russische Nachrichtenagenturen eine Sprecherin des Außenministeriums in Moskau am Dienstag. Die Forderungen „westlicher Kollegen“, Nawalny freizulassen, seien „von der Realität abgekoppelt“.
Nawalny war am Dienstag von einem Moskauer Gericht zu fast drei Jahren Haft in einem Straflager verurteilt worden. Das Gericht entschied, dass er eine 2014 verhängte dreieinhalbjährige Bewährungsstrafe wegen Verstoßes gegen Bewährungsauflagen in einer Strafkolonie ableisten muss. Ein früherer Hausarrest wird von der Zeit abgezogen, womit laut Nawalnys Anwältin rund zwei Jahre und acht Monate Haft übrig bleiben.
Das Urteil rief international Empörung hervor. Deutschland, die USA, Großbritannien, Frankreich und die EU forderten die sofortige Freilassung des russischen Oppositionellen.