Saarlands Ministerpräsident Hans gegen EU-Impfausweis

Tobias Hans - Bild: Staatskanzlei/JJ
Tobias Hans - Bild: Staatskanzlei/JJ

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat mit Blick auf den EU-Sondergipfel in Brüssel europaweiten Sonderrechten für Menschen nach Erhalt einer Corona-Impfung eine Absage erteilt. „Dafür sind wir bei dem Impferfolg gar nicht weit genug“, sagte Hans im ARD-„Mittagsmagazin“. Im Moment gehe es darum, einen möglichst großen Teil der Bevölkerung überhaupt zu impfen. „Solange verbieten sich aus meiner Sicht Debatten über Sonderrechte.“

Hans sieht nach eigenen Angaben, trotz der Kritik am deutschen Alleingang bei den verschärften Grenzkontrollen zu Tirol und Tschechien, ein EU-weit einheitliches Vorgehen in Bezug auf die Corona-Maßnahmen als nicht realisierbar an. Wichtig sei stattdessen, dass sich die Grenzregionen miteinander abstimmen. „Wir haben seit Beginn der Pandemie eine wöchentliche Schalte der Exekutiven, also der zuständigen Behörden in der Großregion hier zwischen Luxemburg, Belgien, Frankreich und deutschen Bundesländern etabliert. Das ist sehr geeignet, um Überraschungen zu vermeiden, wenn man miteinander sich auf Dinge vorbereitet.“

Die EU-Staats- und Regierungschefs berieten am Donnerstagnachmittag über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise. Themen der Beratungen sind insbesondere die anhaltenden Lieferengpässe bei Corona-Impfstoffen und wegen der Verbreitung mutierter Viren eingeführte Grenzkontrollen. Vor dem Treffen hatte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz zudem verlangt, einen europäischen Impfausweis einzuführen, um Urlaubsreisen und die Lockerungen von Beschränkungen zu ermöglichen.

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