Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich offen dafür gezeigt, frauenfeindliche Gewalttaten durch die Strafverfolgungsbehörden genauer zu erfassen. „Wir wissen, wie oft Frauen Opfer von Straftaten werden. Wir wissen aber nicht, wie viele dieser Taten aus frauenfeindlichen Motiven begangen werden“, sagte Seehofer dem Magazin „Spiegel“ laut einer Vorabmeldung vom Freitag. „Wir müssen frauenfeindliche Straftaten künftig auch in den Polizeistatistiken besser sichtbar machen.“
Er werde mit den Ländern einen Weg finden, dies zügig und sachgerecht umzusetzen, kündigte der Minister an. Die Innenpolitiker der Union haben dazu laut „Spiegel“ bereits ihre grundsätzliche Zustimmung signalisiert.
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte sich zuletzt in einem Interview mit den Fernsehsendern RTL und ntv auch grundsätzlich offen dafür gezeigt, den Begriff „frauenfeindlich“ als strafverschärfendes Motiv im Strafgesetzbuch einzuführen. Sie forderte aber zunächst mehr gesichertes Datenmaterial. Dafür müssten frauenfeindliche Taten als eigene Kategorie in die Polizeistatistik aufgenommen werden.