CSU-Chef Markus Söder hat die Europäische Union erneut wegen der schleppenden Versorgung mit Impfstoff gegen das Coronavirus kritisiert. Der Fehler liege „natürlich“ bei der EU, sagte Söder beim politischen Aschermittwoch seiner Partei in Passau. Brüssel habe „zu spät bestellt, zu wenig bestellt“ und sei wohl „ein wenig geizig gewesen“ bei der Bestellung der Impfstoffe.
Söder sagte, für ihn sei es ein dringendes Anliegen, auf die Impfstoffhersteller Druck zu machen. Dabei habe es für ihn „absolute Priorität“, auch junge Menschen verstärkt zu impfen. So wie früher etwa bei der Bekämpfung der Kinderlähmung ganze Schulen zur Schluckimpfung geschickt wurden, solle es jetzt auch mit der Impfung gegen das Coronavirus gemacht werden. Eine ganze Schule gehe zum Impfen – „schon ist die Sache geklärt“.
Eine zweite Enttäuschung neben dem langsamen Verlauf der Impfungen sei die Auszahlung der Wirtschaftshilfen. Hier liege die Verantwortung beim Bund, sagte Söder. „Novemberhilfen, die im März gezahlt werden, sind schlicht und einfach zu spät“, sagte Söder. „Nix nützt, wenn nix da ist“, sagte der bayerische Ministerpräsident und ergänzte: „Bitte macht endlich Dampf, die Geduld geht langsam zu Ende.“