Nach dem Impfgipfel hat der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder die Hoffnung auf schnelle Impfungen in der Bevölkerung gedämpft. „Dieser Impfgipfel hat zwei Ergebnisse gebracht: Klarheit, aber auch Ernüchterung“, sagte Söder im ARD-„Morgenmagazin“ am Dienstag. Impfstoff sei zu spät bestellt worden, und die Zulassungsverfahren der Europäischen Union hätten länger gedauert als in anderen Ländern. „Wir werden mit diesem Mangel in den nächsten Wochen umgehen müssen“, sagte Söder.
Im ersten Quartal sei laut Söder keine grundlegende Verbesserung der Lage zu erwarten. Ein starker Impfschutz der Bevölkerung sei die einzig wirksame Langzeitstrategie. Deshalb müsse auch geprüft werden, ob Zulassungsverfahren für Impfstoffe beschleunigt werden könnten.
Aufgrund der neuen Vorgabe der Ständigen Impfkommission, wonach der Impfstoff des Herstellers Astra Zeneca nur an Menschen im Alter bis 64 Jahre verimpft werden darf, mahnte Söder auch eine neue Priorisierung bei der Terminvergabe für Impfungen an. „Die Priorisierung und auch die Kapazitäten müssen angepasst werden“, sagte Söder.
Wichtig sei auch ein besseres Erwartungsmanagement der Politik. „Zu Beginn der Impfungen war der Eindruck da, jetzt geht es los“, sagte Söder. „Jetzt ist, glaube, ich die Dämpfung und die Enttäuschung da“.