CSU-Chef Markus Söder hat vor den Folgen durch die stärkere Verbreitung der britischen Corona-Mutante in Deutschland gewarnt. Es bestehe die Gefahr, dass es dann eine ähnliche Situation wie im Dezember mit hohen Infektionszahlen gebe, sagte Söder am Montag vor einer CSU-Vorstandssitzung in München vor Journalisten.
Es spreche einiges dafür, dass die Mutante die dauerhafte Dominanz übernehme. In Bayern habe sich der Anteil unter den Neuinfektionen binnen einer Woche von 20 auf 28 Prozent erhöht. Eine Dominanz der Mutante führe dann für die Politik zu der großen Herausforderung, die Bedürfnisse zwischen Sicherheit und Öffnungen in Balance zu bringen.
„Das Wichtigste ist vor allem, dass die Politik nicht die Nerven verliert in Deutschland“, sagte Söder. Er habe den Eindruck, dass derzeit bei manchen Äußerungen auch der Wahlkampf in den Bundesländern eine Rolle spiele.
Söder forderte mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz, das Impfen weiter massiv zu verbessern. Es müsse die Impflogistik auf die nächste Stufe des Impfens vorbereitet werden, die vorhandenen Impfzentren müssten ausgebaut werden. Dazu müsse aber auch ein Konzept für Impfungen in Arztpraxen erstellt werden.
Söder bekräftigte seine Forderung, künftig stärker regional über Maßnahmen zu entscheiden. In Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 seien Erleichterungen möglich. Wo die Inzidenz schlechter sei, dürfe weniger geöffnet werden. Wo es sehr schlecht aussehe, müsse gegebenenfalls geschlossen werden.