Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat die Ergebnisse des Impfgipfels zur Corona-Pandemie begrüßt. Es sei ein „positives Signal“, dass bis Ende des Sommers allen Bürgern ein Impfangebot gemacht werden könne, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagsausgaben). Auch sei es gut, dass die Pharmaunternehmen signalisiert hätten, ihre Zusammenarbeit bei der Produktion der Vakzine gegen das Coronavirus auszuweiten.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisierte die Resultate des Impfgipfels hingegen als unzureichend. Die Bund-Länder-Konferenz sei „die Steigerung des Unverbindlichen“ gewesen, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch den Funke-Blättern: „So kommt Deutschland nicht aus der Pandemie-Lethargie heraus.“
Der Chef der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, kritisierte den Gipfel als „Impfplacebo“. Statt eines klaren und kurzfristig greifenden Plans der Bundesregierung für Produktion und Verteilung der Impfdosen habe es „vor allem eine Beruhigungspille an die Bevölkerung“ gegeben. Es räche sich, dass die Bundesregierung nicht schon mit Beginn der Forschung an den Vakzinen alles für eine breite Produktion unternommen habe, sagte Bartsch den Funke-Zeitungen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Montag nach den Beratungen mit Vertretern der Bundesländer und Corona-Impfstoff-Hersteller ihre Zusage erneuert, dass bis zum Ende des Sommers jedem Bürger ein Impfangebot gemacht werden solle. Sie stellte deutlich höhere Impfstoff-Lieferungen für die kommenden Quartale in Aussicht. Ein neuer „nationaler Impfplan“ soll für mehr Planbarkeit sorgen.